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Weiberwirtschaft Wiederstein

Wenn Mutter und Tochter in einem Betrieb als destillierende und kelternde Genuss-Produzentinnen aktiv sind, darf sich das auch in der Namensgebung niederschlagen: Willkommen in der Weiberwirtschaft.

Schnapsbrennerinnen gibt es nicht viele in Österreich, Winzerinnen auch nicht. Grete Wiederstein steht am Brennkessel, Tochter Birgit im Weinkeller. Gemeinsam sorgt das Göttlesbrunner Frauen-Duo für entspannte Genüsse. Begonnen hat es mit den ersten Jahrgängen Wein, die Birgit Wiederstein im niederösterreichischen Göttlesbrunn abgefüllt hat. „Irgendwie war meiner Mutter immer leid um die vielen Trauben“, erinnert sich die Winzerin, zumal sie das Lesegut von jeher nur schonend auspresste, die zu entsorgenden Rückstände also noch recht saftig waren. „Also beschloss sie, eine Art Grappa daraus zu erzeugen.“ Das war der Startschuss zur inzwischen 20 Jahre währenden „Two-women-show“ im Weinbaugebiet Carnuntum.
Der „Resteverwertung“ im Keller folgten nicht nur reinsortige Tresterbrände. Heute erzeugt Grete Wiederstein, die mit 40 Jahren als Quereinsteigerin zum Brennen kam, neben den Austroklassikern Himbeere, Kirsche und Marille auch eigene Kreationen. Der Orangenbrand aus der „Weiberwirtschaft“ sorgte für Aufsehen, mittlerweile kommen aus der Verschlussbrennerei zwei Gins und der aus Zuckerrüben destillierte Rum-artige „Old Stone“. „Bezaubernde Gini“ wurde der London Dry Gin genannt, den Premium-Gin „Gini“ beschreibt sie als „Reisebericht einer Schwalbe“. Bei der Namensgebung der Produkte schwingt der Hang zur Poesie der beiden Damen mit. Birgits ersten Weinen „Venus“ und „Die Diva“ folgten Abfüllungen, die „Rhea“ oder „Ein Traum“ heißen. Selbsterklärend ist der rare „Blaufränkisch wie damals“, von dem nur in guten Jahren etwa 600 Flaschen produziert werden: Der Wein wird mit den Füßen gestampft, spontan vergoren und nur mit der Erdanziehungskraft über das Gefälle befördert anstatt gepumpt, unfiltriert ist er und darf bis zu vier Jahre reifen.

Trotz aller technisch unterschiedlichen Vorgänge im Weinkeller und am Brennkessel gibt es Gemeinsamkeiten in der „weiberwirtschaftlichen“ Herangehensweise: „Wir machen alles selbst, auch die Basisarbeiten wie Schaufeln, somit geht alles durch die eigenen Hände und unsere Sensorik“. Man hilft sich lieber gegenseitig, dafür stehe auch „nie jemand da und fragt ‚Was soll ich als nächstes machen?‘“. Das mag beschwerlich klingen, Stress habe man bei der Arbeit im Carnuntumer Ort aber nie: „Alles darf bei uns so lang brauchen, wie es eben dauert“, schildert Wiederstein den Vorteil dieser Methode. Das Geheimnis der weiblichen Destillate und Weine hört sich somit fast zu einfach an: „Es ist eben super entspannt bei uns.“

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